Chevron zu mehr als 8 Milliarden Dollar Schadensersatz verurteilt – Klima-Bündnis Lëtzebuerg begrüßt dieses Urteil

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Chevron zu mehr als 8 Milliarden Dollar Schadensersatz verurteilt –  Klima-Bündnis Lëtzebuerg begrüßt dieses Urteil

Chevron zu mehr als 8 Milliarden Dollar Schadensersatz verurteilt – Klima-Bündnis Lëtzebuerg begrüßt dieses Urteil

Klima-Bündnis Lëtzebuerg Aus der Praxis 17 Februar 2011

 

Richterspruch nach über 17 Jahren: Das Oberste Gericht von Lago Agrio im Erdölfördergebiet von Ecuador hat am 14. Februar 2011 Chevron für die Schäden, die der Konzern in den 26 Jahren seiner Erdölförderung in der Region verursacht hat, verurteilt.

Der nordamerikanischen Erdölkonzern Chevron, ehemals Texaco, hat in den 1970er und 1980er Jahren mitten im tropischen Regenwald durch seine rücksichtslosen Fördermethoden das weltweit größte Öldesaster angerichtet. Er hinterließ über 600 nichtisolierte Becken mit giftigen Ölrückständen und „entsorgte“ 64 Millionen Liter Öl und 76 Milliarden Liter Förderwasser ungeklärt in Flüsse und Seen. Dadurch gelangten zahlreiche krebserregende Stoffe in Böden, Wasser und Nahrungskreisläufe von Mensch und Tier. 30.000 Einwohner der Ölregion schlossen sich 1994 zusammen und verklagten Texaco auf Wiederherstellung des Status Quos vor der Förderung. Sie gründeten die „Frente de Defensa de la Amazonía“ (Koalition zur Verteidigung Amazoniens) als ihre Vertretung, die in ihrem Namen und Auftrag den Prozess führt und gleichzeitig Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit dazu macht.

Das Urteil verpflichtet das Unternehmen zu einer Entschädigung von 8 Mrd. US Dollar für die Reinigung der Böden und Flüsse in der Region. Das Urteil fordert weiterhin eine öffentliche Entschuldigung des Konzerns an die Betroffenen der Region. Falls der Konzern dem nicht nachkommt, muß er die doppelte Summe zahlen. Weitere 10 % sollen an den Staat gezahlt werden, wie es die Umweltgesetzgebung Ecuadors vorsieht.

Das Klima-Bündnis informiert seit vielen Jahren über die Erdölzerstörungen in Amazonien. 2005 und 2009 hat das Klima-Bündnis Delegationsreisen mit KommunalvertreterInnen aus verschiedenen europäischen Ländern in die Region organisiert. Klimabündnis Lëtzebuerg   unterstützt über die ASTM mit Hilfe der Mitgliedskommunen die Frente de Defensa de la Amazonía bei Fortbildungen zu Umwelt- und Menschenrechten. Im Oktober 2010 war der Präsident der Frente zu Besuch in Luxemburg und informierte über die Situation vor Ort. Aus den Erfahrungen mit der Ölförderung im Regenwald unterstützt das Klima-Bündnis den Vorschlag Ecuadors, das Öl im Nationalpark Yasuní im Boden zu lassen.

„Das ist ein historisches Urteil, das sich über Ecuador hinaus auswirken wird und den Menschen, die in anderen Erdteilen ebenfalls von Erdölförderung betroffen sind Mut gibt.“ so Joachim Lorenz, Stadtrat von München und Vorsitzender des Internationalen Klima-Bündnis.

Die Frente de Defensa de la Amazonía bezeichnet das Urteil als fundamentalen Meilenstein auf dem Weg zur endgültigen Behebung der Schäden, auch wenn „kein Geld der Welt die an Krebs Verstorbenen wieder ins Leben rufen kann“.

Chevron selbst spricht von Betrug und wird Einspruch erheben: „Das Urteil des ecuadorianischen Gerichts ist ungesetzlich und nicht durchsetzbar.“

Mehr Infos zum Thema auf www.texacotoxico.org, www.klimabuendnis.org, www.astm.lu.

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Quelle Chevron-Zitat: http://www.chevron.com/chevron/pressreleases/article/02142011_illegitimatejudgmentagainstchevroninecuadorlawsuit.news

 

 

 

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