Bild oben: Two men work on repairing and refilling breached sections of embankments as part of the North-East Irrigated Agriculture Project. Sri Lanka. Photo © Dominic Sansoni / World Bank. Photo ID: DSA0233SLA World Bank
97% der Klimaforscher sind sich einig, dass der Klimawandel auf anthropogene, also menschen-gemachte Ursachen zurückzuführen ist und eine schleichende Bedrohung für die Menschheit darstellt. Für Forscher ist der Klimawandel also Tatsache, für Bürgerinnen und Bürger dagegen oft schwer nachvollziehbar.
Seit dem Beginn der Diskussionen über den Klimawandel gab es auch kritische Stimmen hinsichtlich dieses komplexen Sachverhalts. Man hört leider immer noch die Ansichten der sogenannten Klimaskeptiker. Aus ihrer Sicht wird eine grundlose Klimahysterie geschürt. Mitausgelöst bzw. verstärkt wird dieser Trend durch zwei Faktoren. Zum einen durch das Erstarken der konservativen bzw. rechtspopulistischen Bewegungen, deren unwissenschaftliche Aussagen immer wieder aufzeigen, wie leichtfertig eine auf wissenschaftlichen Daten beruhende Tatsache mit simplen und oft polemischen Aussagen in Zweifel gezogen wird. Das gegenwärtige politische Umfeld wird aus diesem Grund vermehrt als post-faktisch bezeichnet. Dies bedeutet, dass politisches Handeln nicht mehr nur von Fakten, sondern wesentlich mehr von persönlichen und parteipolitischen Bedürfnissen, Reflexen und Aversionen gesteuert wird.
Zum anderen nimmt die steigende Interaktion in sozialen Medien alarmierende Tendenzen an. Auf der von Millionen Usern – darunter auch Tausende Luxemburger – genutzten Plattform Facebook ist das Phänomen der „Filterbubble“ dafür verantwortlich, dass Benutzer in einer Informationsblase isoliert werden. Mithilfe von Algorithmen werden Informationen ausgeschlossen, die den bisherigen Meinungen, Ansichten und Wertvorstellungen widersprechen. Klimaskeptiker und deren näheres Umfeld sehen somit hauptsächlich Beiträge, die ein Umdenken weitestgehend blockieren und die skeptische Haltung unterstützen.
Diesen Tendenzen muss entgegengewirkt werden. Wir befinden uns im Informationszeitalter, weshalb es umso wichtiger ist, möglichst schnell gut durchdachte und möglichst einfach formulierte, jedoch fundierte Gegenargumente zu liefern und Handwerkszeuge zu entwickeln, die diese gefährliche Dynamik abbremsen können.