Energie sparen – Gemeinden schreiten voran
Neben den unmittelbaren Konsequenzen der Klimakrise, welche sich in den letzten Jahren auch hier in Europa durch ihre verheerende Folgen offenbart, hat sich mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine einmal mehr die unbedingte Notwendigkeit der Energieeinsparung und der erneuerbaren Energietransition unterstrichen.
In Zeiten wo aufgrund der Abhängigkeit Europas von fossiler Energie die Versorgungssicherheit gefährdet, der soziale Zusammenhalt belastet und die Bedrohung unserer Lebensgrundlagen und die zukünftiger Generationen so augenscheinlich sind, ist die Einsparung von Energie eine Pflicht und ein Akt der Verantwortung gegenüber Opfern von Krieg, zukünftiger Generationen und der Umwelt.
Viele Gemeinden sind bereits dem Ruf zur Energieeinsparung gefolgt und gehen bereits mit gutem Beispiel voran um das Mindestziel von 15 % Energieeinsparung, welche auch von der Regierung im Rahmen der nationalen Energiesparkampagne „Zesummen spueren – Zesummenhaalen“ ausgegeben wurde, zu erreichen und so ein starkes Signal für Solidarität und Gerechtigkeit zu setzen. Im Folgenden sind Energiesparmaßnahmen aufgeführt welche bereits aktiv durch luxemburgische Gemeinden umgesetzt werden. Das Klima-Bündnis Luxemburg unterstützt die Initative der Gemeinden und ruft seine Mitglieder dazu auf die eigenen Anstrengungen aktiv nach außen zu kommunizieren, umso ihrer Vorreiterrolle als öffentliche Institution gerecht zu werden und Bürger*innen und andere Kommunen in ihren Bemühungen zu bestärken und sie wissen zu lassen, dass sie nicht alleine sind in diesen herausfordernden Zeiten.
Energiesparmaßnahmen:
- Vorlauftemperaturen von Heizungen und Boilern heruntersetzen und zukünftig jährliche Kontrolle aller Heizsysteme in öffentlichen Gebäuden
Gemeinden die diese Maßnahme bereits ergriffen haben:
- Verringerung der Heiztemperatur in Büros und öffentlichen Gebäuden
Gemeinden die diese Maßnahme bereits ergriffen haben:
Gemeinde Esch:
Büros und Schulen werden auf max. 19 °C geheizt
Seit Anfang August wurden Heizungsanlagen teilweise komplett ausgeschaltet
Gemeinde Luxemburg:
Reduktion der Heiztemperatur auf den Minimalwert der durch die ITM vorgeschrieben wird, je nach Gebäudetyp (Ateliers, Schule) auf 12-20 °C
Gemeinde Differdingen:
Öffentliche Gebäude werden auf max. 20 °C geheizt
Heizungen in unregelmäßig genutzten Veranstaltungsräumen werden komplett ausgeschaltet.
Gemeinde Betzdorf:
Reduktion der Heiztemperatur auf den Minimalwert der durch die ITM vorgeschrieben wird, je nach Gebäudetyp auf 12-20 °C.
Gemeinde Niederanwen:
Reduktion der Heiztemperatur in öffentlichen Gebäuden auf 20 °C und in Durchgangsbereichen auf 19 °C
Beschränkung der Klimatisierung von öffentlichen Gebäuden im Sommer auf höchstens 24 °C
Weitere Gemeinden:
- Warmwasser in öffentlichen Gebäuden absperren, wo nicht notwendig
Gemeinden die diese Maßnahme bereits ergriffen haben:
- Verbot von Heizstrahlern und elektrischen Heizkörpern bei Veranstaltungen im öffentlichen Raum und/oder in öffentlichen Gebäuden
Gemeinden die diese Maßnahme bereits ergriffen haben:
- Anpassungen in Schwimmbädern
Gemeinden die diese Maßnahme bereits ergriffen haben:
Gemeinde Mersch:
Heruntersetzen von Umgebungs- und Wassertemperatur um 1-2 °C
Anpassung der Sauna-Öffnungszeiten
Reduzierte Aktivitäten von Pumpen nachtsüber
Gemeinde Luxemburg:
Heruntersetzen von Umgebungs- und Wassertemperatur um 1-2 °C
Gemeinde Differdingen:
Beheizung des Aussenbeckens wurde bereits im Mai eingeschränkt, bzw. eingestellt und die Umgebungstemperatur im Schwimmbad gesenkt
Schließung des Zugangs zum Aussenbecken
Anpassung der Sauna-Öffnungszeiten
Weitere Gemeinden:
- Anpassen von Lüftungssystemen
Gemeinden die diese Maßnahme bereits ergriffen haben:
Gemeinde Esch:
Seit Anfang August wurden Lüftungsanlagen teilweise komplett ausgeschaltet
Gemeinde Betzdorf:
Nachrüsten von Lüftungssystemen mit Rückschlagventilen
Weitere Gemeinden:
- Eingeschränkte Nutzung des Aufzugs mit Ausnahme für Personen mit eingeschränkter Mobilität
Gemeinden die diese Maßnahme bereits ergriffen haben:
- Ausschalten der WIFI-Router in öffentlichen Gebäuden
Gemeinden die diese Maßnahme bereits ergriffen haben:
Gemeinde Betzdorf:
Ausschalten der WIFI Routern in öffentlichen Gebäuden zwischen 18h00 und 07h00 mit Ausnahme von Konferenzräumen
- Ausschalten nicht benötigter Kühlschränke in kommunalen Gebäuden
Gemeinden die diese Maßnahme bereits ergriffen haben:
- Beachten der kleinen Gesten des Energiesparen im Alltag / Sicherstellen der Einhaltung der Energiesparmaßnahmen
Gemeinden die diese Maßnahme bereits ergriffen haben:
Gemeinde Contern:
Pförtner stellen mit einer Kontrollrunde in allen öffentlichen Gebäuden sicher, dass alle Lichter ausgeschaltet, Heizungen runtergedreht und Fenster geschlossen sind
Gemeinde Luxemburg:
Sensibilisierung für Hausmeister, Putzteams und externe Nutzer (Vereine etc.) zum Einhalten und Überprüfen das Gesten wie Licht, Heizung, Elektrogeräte ausschalten etc. eingehalten werden
Gemeinde Düdelingen:
Internes Weiterführen des Energie[light] Projekts in der Gemeinde
Weitere Gemeinden:
- Empfehlung an das Personal verstärkt auf Carsharing-Angebote, Fahrrad, Cargo-Bike und öffentliche Verkehrsmittel zurückzugreifen
Gemeinden die diese Maßnahme bereits ergriffen haben:
- Anpassung der Beleuchtung im öffentlichen Raum
Gemeinden die diese Maßnahme bereits ergriffen haben:
Gemeinde Mamer:
Ausschalten der öffentlichen Beleuchtung von 01h00 – 05h00
Limitierung der Weihnachtsbeleuchtung auf den Zeitraum von Beginn des Weihnachtsmarktes bis zum 25.Dezember
Gemeinde Luxemburg:
Die Sensorempfindlichkeit wird heruntergesetzt dadurch ergibt sich eine Einsparung von 1 h Beleuchtung pro Tag
Die Beleuchtung der Festung wird ab 22h00 eingestellt
Bäume- und Weihnachtsbeleuchtung bleiben an den Weihnachtsfeiertagen bis 01h00 eingeschaltet
Gemeinde Betzdorf:
Aussenbeleuchtung in der Nähe von Gebäuden und auf dem Schulgelände wird von 21h00-07h00 reduziert
Das Anleuchten von öffentlichen Gebäuden und öffentlichen Plätzen wird ausgesetzt
Der systematische Austausch der Straßenbeleuchtung zu LED-Leuchten wird vorangetrieben
Dimmen der Beleuchtung in Wohngebieten sofern möglich zwischen 22h00-05h00
Ausschalten der Beleuchtung entlang eines Fussgängerwegs zwischen 22h00-05h00
Gemeinde Lorentzweiler:
Heruntersetzen der öffentlichen Beleuchtungsintensität auf 50 % zwischen 23h00-05h00
Zeitnaher Umstieg aller verbleibenden öffentlichen Leuchten auf LED-Beleuchtung
Eingeschränktes Anleuchten von öffentlichen Gebäuden und Denkmälern
Beschränkung der Beleuchtung durch die Weihnachtsbeleuchtung auf den Zeitraum von 17h00-01h00
Weitere Gemeinden:
- Verzicht auf energieaufwendige Unterhaltungsangebote zur Winterzeit (Bsp.: Eislaufpisten auf öffentlichen Plätzen)
Gemeinden die diese Maßnahme bereits ergriffen haben:
- Verstärkte Priorisierung Erneuerbarer Energieprojekte / Verstärkter Fokus auf Aufbau, Ausbau und Verbesserung der Wärmenetzinfrastruktur
Gemeinden die diese Maßnahme bereits ergriffen haben:
Gemeinde Differdingen:
Neun Fernwärmenetze existieren bereits in der Gemeinde Differdingen
Vorrübergehendes Ausschalten der Erdgas-KWK Anlage in Oberkorn
Studie zum Potenzial der Geothermienutzung mit Anschluss an bestehendes Wärmenetz
Aufstockung der Förderung für erneuerbare Energieanlagen ist geplant
Gemeinde Düdelingen:
Erstellen eines umfassenden Inventars der kommunalen Gebäude energetischem Zustand und Heiztechnik
Umstellung des kommunalen Nahwärmenetzes auf Holzpellets
Bei der Renovierung von kommunalen Gebäuden werden überall wo möglich PV-Module, intelligente Zähler und Wärmpumpen installiert
Gemeinde Betzdorf:
Systematisches, kontinuierliches Austatten kommunaler Dächer mit Photovoltaik-Modulen wo möglich
Aufstocken der Förderung für erneuerbare Energieanlagen durch die Gemeinde
Weitere Gemeinden:
- Verstärkter Fokus auf den Austausch von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor in der kommunalen Fahrzeugflotte durch Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb
Gemeinden die diese Maßnahme bereits ergriffen haben:
- Sensibilisierung & Kampagnen
Gemeinden die diese Maßnahme bereits ergriffen haben:
Gemeinde Esch:
Sensibilisierung und Energiespartipps für Bürger
Gründung eines Energierat und Ausarbeiten eines 3-stufigen Energie-Notfallplans
Gemeinde Contern:
Briefkasteneinwurf mit Energiespartipps für Bürger und Informationen: Wie spart die Gemeinde?
Aufruf an alle Vereine die die kommunale KlimaCharta unterzeichnet haben, verstärkt beim Thema Energiesparen Verantwortung zu übernehmen und als Vorreiter zu fungieren
Treffen und Austausch mit Vertretern der Industriezone in Contern um auch sie in die Verantwortung zu nehmen und Initiative und Bemühungen von ihrer Seite aktiv zu unterstützen
Gemeinde Differdingen:
Organisieren einer Energiesparwoche im November, während der die Gemeinde zusammen mit Energielieferanten an jedem Tag in einem anderen Quartier präsentiert, sich vorstellt, Fragen beantworten und Energiespartipps teilen
Weitere Gemeinden:
Diese Liste kann und soll regelmässig erweitert werden. Gemeinden die noch nicht aufgeführt sind, können sich gerne beim Klima-Bündnis Luxemburg melden.
Energiesparmaßnahmen weiterer luxemburgischer Gemeinden, sowie die detaillierte Ausgestaltung unterschiedlicher Maßnahmen in den jeweiligen Gemeinden wurden vom Gemeindesyndikat Syvicol hier gesammelt und aufgeführt.
Auch in anderen Ländern des Klima-Bündnis Netzwerks werden Anstrengungen zur Energieeinsparung unternommen. Informationsmaterialien, Praxisbeispiele und Hilfestellungen die vom europäischen Klima-Bündnis Netzwerk zusammengestellt wurden sind hier einsehbar.
Zusätzlich weisen wir auch auf den Online-Ratgeber Oekotopten.lu hin. Neben Vergleichslisten von Elektrogeräten und -fahrzeugen, Smartphones, Heizsystemen und anderer Produkte im Hinblick auf Energieeffizienz und Reparierbarkeit, veröffentlicht Oekotopten.lu auch zahlreiche Ratgeber zum Thema Energie und Ressourcen sparen. Ratgeber, Vergleichslisten und auch eine regelmäßig aktualisierte Liste kommunaler Subventionen finden Sie hier.