Als Organisatorin und Kursleiterin der Permakulturgestaltungs-Einführung hatte ich die Ehre, Mitte Mai ein intensives Wochenende voller Wissen, Praxis und Gemeinschaft zu gestalten. Der Kurs fand auf unserem Hof in Arlon statt, einem Ort, der die Prinzipien der Permakultur bereits in vielen Bereichen lebt. Die Teilnehmerzahl wurde bewusst auf 20 Personen begrenzt, um eine persönliche und effektive Lernerfahrung zu gewährleisten.
Die Vorbereitung begann viele Wochen im Voraus. Wir planten den Kurs so, dass er eine ausgewogene Mischung aus Theorie und Praxis bot. Besonders wichtig war uns, die Schwerpunkte auf die Permakultur-Prinzipien, Ökologie, Boden, Wasser, Gemüsegarten, Polykulturen und soziale Permakultur zu legen. Praktische Workshops sollten sich auf Kompostierung, Pflanzung, die Erstellung von Rankhilfen und Wassermanagement konzentrieren.
Am ersten Morgen begrüßten wir die 19 Teilnehmer mit Snacks und Kaffee. Dies schuf eine entspannte Atmosphäre und ermöglichte ein erstes Kennenlernen. Nach einer kurzen Einführung und Vorstellung der Teilnehmer begann der theoretische Teil des Kurses.
Wir starteten mit den Grundlagen der Permakultur, einschließlich ihrer Geschichte und Philosophie. Die drei ethischen Grundsätze – Für die Erde sorgen, Für die Menschen sorgen und Den Überschuss teilen – bildeten die Basis unseres Kurses. Wir diskutierten die zwölf Permakultur-Prinzipien von David Holmgren, die als Leitlinien für die Gestaltung nachhaltiger Systeme dienen.
Der nächste Abschnitt widmete sich der Ökologie des Bodens und des Wassermanagements. Wir sprachen über Bodengesundheit, Kompostierungstechniken und die Bedeutung des Wasserkreislaufs. Wir analysierten die Bodenproben, die verschiedene Teilnehmer mitgebracht hatten, und hörten von den verschiedenen Gärten, aus denen die Proben stammten.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem Gemüsegarten und seinen Bedürfnissen. Wir behandelten die Planung und Pflege eines Gemüsegartens, wobei der Fokus auf Polykulturen lag. Diese Mischkulturtechnik maximiert die biologische Vielfalt und minimiert Schädlingsprobleme, wodurch ein robustes und produktives System entsteht.
Ein oft übersehener, aber wesentlicher Aspekt der Permakultur ist die soziale Dimension. Wir diskutierten die Bedeutung von Gemeinschaft, Zusammenarbeit und sozialen Netzwerken für den Erfolg von Permakultur-Projekten. Die Teilnehmer bekamen Zeit für eine “Deep Listening” Reflexion über die Möglichkeiten der Anwendung der Permakulturprinizipien in ihrem persönlichen oder professionellen Kontexten.
Der schlechten, nassen Wettervorhersage zum Trotz (Hallo Klimakrise!) konnten wir unsere praktischen Workshops an beiden Tagen ohne Niederschlag ausführen. Wir zeigten, wie man einen Komposthaufen anlegt, pflegt und welche Materialien geeignet sind. Die Teilnehmer durften selbst Hand anlegen und einen eigenen heissen Komposthaufen starten. Ein anderer Workshop konzentrierte sich auf die Pflanzung von Gemüsekulturen. Wir erklärten die Prinzipien der Mischkultur und begleiteten die Teilnehmer beim Setzen der Pflanzen. Dabei achteten wir darauf, die verschiedenen Bedürfnisse der Pflanzen zu berücksichtigen und sie so anzuordnen, dass sie sich gegenseitig unterstützen. Ein anderes Highlight war der Bau von natürlichen Rankhilfen für Kletterpflanzen. Ein weiterer praktische Workshop widmete sich dem Wassermanagement. Wir demonstrierten Techniken zur Regenwassersammlung und -speicherung. Die Teilnehmer lernten, wie sie Wasser effizient nutzen und Abfluss minimieren können. Es war inspirierend zu sehen, wie die Teilnehmer durch gemeinsames Lernen und Arbeiten eine tiefere Verbindung zur Natur und zueinander entwickelten.
Am Ende des Kurses versammelten wir uns zu einer Reflexionsrunde. Jeder Teilnehmer konnte seine Erfahrungen teilen und Feedback geben. Es war bereichernd zu hören, wie viel die Teilnehmer gelernt hatten und wie sie die Prinzipien der Permakultur in ihrem eigenen Leben anwenden wollen. Die Begeisterung und der Enthusiasmus waren spürbar und bestätigten den Erfolg des Kurses.
Katy Fox, Mai 2024