Ökologische Aufwertung der ZAE Weiergewan in Contern

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Ökologische Aufwertung der ZAE Weiergewan in Contern

Ökologische Aufwertung der ZAE Weiergewan in Contern

Cathy Diederich - A.C. Contern Aus der Praxis 21 Juni 2022

In den letzten 25 Jahren ist die Anzahl an Bestäubern über 75% zurückgegangen, was vor allem an der Intensivierung der Landwirtschaft und der Nutzung von Pestiziden liegt. Der zunehmende Flächenverbrauch, welcher in Luxemburg bei einem Hektar pro Tag (!) liegt, trägt dazu bei, dass die Insekten weniger Lebensraum und Nahrung finden. Da diese Insekten für die Bestäubung von über 85% von unserem Obst und Gemüse zuständig sind, ist es für uns Menschen umso wichtiger, die Bestäuber in ihrer Artenvielfalt und ihrer Anzahl zu erhalten. Neben dem Nutzen für den Menschen sind Insekten aber auch Teil unseres Ökosystems, welches durch das zunehmende Artensterben geschwächt wird und sich so weniger gut selbst regulieren kann. Dies führt dazu, dass das natürliche Gleichgewicht unserer Natur gestört ist und die Natur sich nicht mehr so gut an Störungen wie den Klimawandel anpassen kann. Neben den Insekten sind viele weitere Tier- und Pflanzenarten zunehmend durch diese Faktoren bedroht.

Auch und gerade in Gewerbegebieten lassen sich konkrete Projekte zum Schutz der Artenvielfalt und des Klimas umsetzen. Durch den hohen Flächenverbrauch von Gewerbegebieten liegt es auf der Hand, jede Fläche innerhalb eines Gewerbegebiets, welche keiner direkten Nutzung unterliegt, mit verschiedenen Anpassungen ökologisch aufzuwerten, die Fragmentierung unserer Landschaft etwas zu minimieren und einer Vielzahl an Lebewesen Lebensraum und Nahrungsquelle zu bieten.

Zusammen mit der Biologischen Station SIAS hat die Gemeinde Contern mehrere Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität im Gewerbegebiet Weiergewan umgesetzt. Hierzu gehören unter anderem die naturnahe und bestäuberfreundliche Gestaltung der Kreisverkehre, die Anpassung der Pflege öffentlicher Grünflächen im Gewerbegebiet sowie ein Projekt der Biologischen Station SIAS, welches auf Basis verschiedener ökologischer Bausteine die Unternehmen bei der naturnahen Umgestaltung ihrer Betriebsgelände unterstützen soll.

Folgende Ziele werden im Rahmen des Projektes behandelt:

  • Mehr Biodiversität in den Gewerbe- und Industriegebieten
  • Beitrag zum Klima- und Umweltschutz
  • Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung zum Thema Naturschutz und Artenvielfalt
  • Aufwertung des Erscheinungsbildes des Gewerbegebietes
  • Win-Win-Situation für Natur und Betriebe
  • Schaffung eines angenehmen Arbeitsumfelds für Beschäftigte im Gewerbegebiet

Mit der Etablierung einer Grünen Infrastruktur wird ein wichtiger Beitrag zum Natur-, Umwelt-, und Klimaschutz geleistet und mehr Lebensraum für Tiere und Pflanzen geschaffen. Durch die vegetationsbedingte Kühlung und Luftverbesserung sowie die Aufwertung des Erscheinungsbildes entsteht ein Mehrwert für das Unternehmen.

Konkret wurden im Gewerbegebiet Weiergewan zwei Kreisverkehre mit einer artenreichen einheimischen Blumenwiese eingesät und mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt, der Mahdrythmus der öffentlichen Grünanlagen wurde reduziert, und auf dem Gelände der Kuehne+Nagel wurden Staudenbeete und Blumenwiesen angelegt, Nisthilfen für Insekten aufgebaut, und Dachbegrünungen geplant. So konnten auf insgesamt fast 60.000 m² der Mahdrythmus angepasst, 6 neue Insektennisthilfen aufgestellt, und 3500 m² Blumenwiesen sowie mehrere Staudenbeete angelegt werden. Zusätzlich sind die Pflanzung von Hecken und Bäumen sowie die Installierung von Dachbegrünungen vorgesehen.

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