Internationale Jahreskonferenz und Mitgliederversammlung 2008 des Klimabündnis – Aachen/Herleen 1. – 4. April 2008

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Internationale Jahreskonferenz und Mitgliederversammlung 2008 des Klimabündnis – Aachen/Herleen 1. – 4. April 2008

Klima-Bündnis Lëtzebuerg Bettembourg 8 April 2008

Die internationale Jahreskonferenz und Mitgliederversammlung 2008 des Klimabündnis fand vom 1. bis zum 4. April in Aachen (D)/Herleen (Nl) statt. Von luxemburger Seite hatten 6 Mitgliedskommunen offizielle Vertreter geschickt: Camille Gira (Beckerich), Laurent Hennes (Walferdange), Paul Ruppert (Sandweiler), Marc Schank (Heiderscheid), Guy Urbany (Bettembourg), Jean Wagner & André Pulli (Esch/Alzette). Mit den übertragenden Prokura, die die Vertreter der nationalen Koordination (Birgit Engel, Kristy Schank, Dietmar Mirkes und Paul Polfer) von Mitgliedgemeinden darüber hinaus noch erhalten haben, waren alles in allem 24 luxemburgische Kommunen vertreten.

Die nationalen Koordinatoren hatten schon am Dienstag, 1. April, im Vorfeld der eigentlichen Jahreskonferenz, die Möglichkeit, sich auszutauschen und über wichtige Vorkommnisse zuhause zu berichten. Dabei wurde unter anderem auch auf den Wechsel in der Koordination des Klimabündnis Lëtzebuerg eingegangen. Auch die rezenten Entwicklungen in den Niederlanden, Österreich, Italien und Deutschland waren Themen bei dieser Zusammenkunft. Zudem wurde eine Einigung mit dem Schweizer Koordinator über einen Kompromissvorschlag für die Resolution zum Thema „Kompensation“ erzielt (die Schweizer hatten einen leicht geänderten Alternativvorschlag eingereicht).

Am Mittwoch, 2. April, dann wurden alle Teilnehmer offiziell von den Bürgermeistern der Gaststädte Aachen und Heerlen, Dr. Jürgen Linden und Toine Gresel, sowie vom Vorsitzenden des Klimabündnis Joachim Lorenz und dem Umweltkoordinator der Partnerorganisation in Amazonien (COICA), Diego Ivan Escobar Guzman begrüßt.

Frans Timmermans, niederländischer Minister für Europäische Angelegenheiten und Michael Müller, Staatssekretär im deutschen Bundesministerium für Umwelt, gingen in ihren Ansprachen auf die Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel ein.

Vor allem der Vertreter der deutschen Bundesregierung unterstrich die, in seinen Augen überfälligen, notwendigen Wandlungen in den ökonomischen Strukturen und Verhaltensweisen der westlichen  Welt. Seiner Meinung nach werde der Klimawandel diese Reformen geradezu erzwingen, allerdings sei die Gefahr, wieder in alte schlechte Gewohnheiten zurück zufallen, z.B. durch eine Unterstützung der Atomkraft, nicht von der Hand zu weisen.

Katarina Dobranovic, von der Generaldirektion Energie und Verkehr der Europäischen Kommission, erläuterte die Initiative „Konvent der BürgermeisterInnen“, welche von der EU mit Unterstützung des Klimabündnis kürzlich gestartet wurde. Erstmalig erkennt damit Brüssel die wichtige Rolle der Kommunen im Kampf gegen den Klimawandel an und erklärt sich bereit, diese bei den Themen Energieffizienz und Einsatz von nachhaltigen Energien zu unterstützen.

Im Anschluss daran, und unter der Moderation  von Camille Gira, Vorstandsmitglied des Klimabündnis und Bürgermeister von Beckerich, kam es zu einer Podiumsdiskussion zu all diesen Themen.

Nach einer, Future Café getauften, Präsentation von Projekten aus Mitgliedsgemeinden war der Nachmittag verschiedenen Workshops gewidmet, in denen es um Themen wie „Klimaschutz als Chance für die lokale Wirtschaft“ und „Anpassung an den Klimawandel – lokale Entwicklungsstrategien“ ging. Im Workshop „Energiebrücken zwischen Nord und Süd“  zogen Birgit Engel und Dietmar Mirkes kritische Bilanzen zu den Themen Agrotreibstoffe und CDM-Projekte.

Der Tag klang mit einem Empfang aus, dessen emotionaler Höhepunkt sicherlich die Verabschiedung von Paul Ruppert als luxemburgischem Koordinator des Klimabündnis darstellte. Joachim Lorentz, der Vorsitzende des Klimabündnis`, fand nur lobende Worte für sein langjähriges Engagement, überreichte ihm ein Geschenk und wünschte alles Gute für seine weitere Zukunft. Als Vetreter der Gemeinde Sandweiler bleibt Paul Ruppert dem Klimabündnis auch weiterhin verbunden.

Der Donnerstag, 3. April, begann mit der eigentlichen Mitgliederversammlung des Klimabündnis`. Rechenschafts- und Finanzbericht für das Jahr 2007 wurden vorgetragen und für gut befunden, genauso wie die Planung für das Jahr 2008. Der im Vorfeld an alle Mitgliedskommunen verteilte Vorschlag zur Satzungsänderung, welcher es ermöglichen soll, in Zukunft einen Vorstand mit wenigstens 4 und maximal 13 Mitgliedern einzusetzen, wurde von der Versammlung angenommen.

Bei den Vorstandswahlen wurden dann alle Kandidaturen angenommen. Er setzt sich jetzt wie folgt zusammen: Dr. Joachim Lorentz (Umweltreferent der Stadt München – Vorsitzender), Diego Ivan Escobar Guzman (Umweltkoordinator der COICA – stellv. Vorsitzender), Dr. Karl-Ludwig Schibel (Città de Castello – Finanzen), Dr. Christiana Dolezal  (Vizebürgermeisterin der Stadt Linz), Camille Gira (Bürgermeister der Gemeinde Beckerich), Giovanni Franco Orlando (Umweltdezernent der Stadt Modena), Dr. Manuela Rottmann (Umweltdezernentin der Stadt Frankfurt am Main), Freddy Brunner (Stadtrat der Stadt St. Gallen), Josef Danksagmüller (Bürgermeister der Gemeinde Stetteldorf am Wagram), Melanie Maatman (Direktorin für Politik im Amt für Stadtentwicklung der Stadt Den Haag), Ronan Dantec (Vizepräsident der Metropole Nantes).

Nach längeren Diskussionen über gewisse Formulierungen und einigen kleineren Änderungen im Text wurden auch die beiden vorbereiteten Resolutionen zu CO2-Kompensation und zu  Agrotreibstoffen ohne Gegenstimmen angenommen. Diese Resolutionen sind den Klimabündnisgemeinden bereits per email zugegangen und stehen auf der Homepage des Internationalen Klimabündnis zum Download bereit.

Zum Abschluss der Mitgliederversammlung wurde noch angekündigt, dass sich für die Zukunft Gedanken über die juristische Form des Internationalen Klimabündnis gemacht werden (in Überlegung ist u.a. die Gründung einer Stiftung) sowie um die Struktur und Höhe des Mitgliederbeitrags. Beide Überlegungen sollen 2009 bei der Jahresversammlung thematisiert werden und frühestens 2010 in Kraft treten.

Der Nachmittag war wieder verschiedenen interessanten Workshops zur Energieeffizienz, zur Altbausanierung und zu Alternativen im Strassenverkehr gewidmet. Den Abschluss bildete das Kaleidoskop, eine „Messe“ mit Vorstellung aktueller Projekte aus den Mitgliedsgemeinden und nationalen Koordinationen.

Am Freitag, 4. April, wurden noch verschiedene Exkursionen zu Energieprojekten in Aachen und Herleen, u. a. zur Geothermie angeboten.

Insgesamt war es nach querschnittlicher Meinung eine gute Jahrestagung mit vielen interessanten und motivierenden Vorträgen, reger Beteiligung der Teilnehmer in den Diskussionen, zwei politisch topaktuellen Resolutionen, die das Profil des Klimabündnis schärfen, einem wirklich europäisch besetzten neuen Vorstand und menschlich angenehmer Atmosphäre.

Die nächste Jahrestagung findet gemeinsam mit dem Kommunalverbund „Energies cités“ am 23./24.04.09 in Brüssel statt.

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