Internationale Klima-Bündnis-Jahreskonferenz vom 9. bis 11. Mai 2007 in Zürich

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Internationale Klima-Bündnis-Jahreskonferenz vom 9. bis 11. Mai 2007 in Zürich

Klima-Bündnis Lëtzebuerg Unkategorisiert 16 Mai 2007

Eine klimaverträgliche Gesellschaft ist realistisch und machbar, dies ist das Fazit der diesjährigen Jahreskonferenz des Klima-Bündnis der europäischen Städte in Zürich. Während der 15. Internationalen Jahreskonferenz des Klima-Bündnis der europäischen Städte wurden die Wege, Maßnahmen und Strategien der über 1400 Mitgliedsstädte und -gemeinden vorgestellt, wie sie ihr Ziel – eine Reduktion der CO2-Emissionen um zehn Prozent alle fünf Jahre – erreichen werden. Für Luxemburg nahm eine Delegation aus 4 Gemeindevertretern sowie der nationalen Koordination an dieser Konferenz teil. Vivianne Loschetter, Umweltschöffin der Stadt Luxemburg, nahm an einem politischen Rundtischgespräch zum Thema ‚Klimaschutz im politischen Alltag’ teil. Camille Gira aus Beckerich ist Mitglied im internationalen Vorstand.

 Ohne Hysterie arbeiten die Klimabündnisgemeinden seit Jahren kontinuierlich an dieser Herausforderung und können zum Teil sehr beachtliche Erfolge aufweisen: die Stadt Zürich hat dazu das ehrgeizige Programm „2000-Watt-Gesellschaft“ aufgelegt. Die Gemeinde Thüringerberg in Österreich setzt zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien, während die niederländische Stadt Apeldoorn den Weg zur CO2-Neutralität beschreitet. München hat Strategien zur Halbierung der CO2-Emissionen bis 2030 entwickelt und setzt diese jetzt um. Dies sind nur einige von zahlreichen vorgestellten Beispielen aus Städten und Gemeinden.

 Bürgermeister für Klimaschutz 

Pedro Ballesteros Torres von der Europäischen Kommission erläuterte den EU-Aktionsplan 20 Prozent Energieeinsparungen bis 2020 und lud alle Klima-Bündnis-Städte und Gemeinden ein, sich an der Europäischen Kampagne für nachhaltige Energie zu beteiligen. Ballesteros unterstrich die wichtige Rolle der Städte und Gemeinden bei der Umsetzung der Energie- und Klimapolitik der EU. Erstmalig stellte er den von der Kommission vorgesehenen „Konvent der BürgermeisterInnen“ vor. Der Konvent bündelt die politischen Führungskräfte der fortschrittlichsten Städte in Europa und stellt einen entscheidenden Schritt zu einer kooperativen Arbeit im Klimaschutz dar.

 Klimaschutz ist kaum noch eine Frage der Technik, sondern der Überzeugung

 Prof. Dr. Hans-Peter Dürr, Mitglied des Club of Rome und Träger des Alternativen Nobelpreises, forderte eine Neuorientierung von Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft hin zu einem energiebewussteren Lebensstil. Gemäß Prof. Dr. Hans-Peter Dürr braucht es eine Änderung der rechtlichen, finanziellen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie tiefgreifende Reformen, um eine zukunftsfähige Gesellschaft zu erhalten. Insbesondere solle der jährliche Energieverbrauch durchschnittlich nicht mehr als 1500 Watt pro Kopf betragen. Laut dem Physiker ist dies ohne Probleme durch Energieeffizienz und erneuerbare Energien zu erreichen.

 Die 220 Kommunalvertreterinnen und -vertreter aus ganz Europa haben aufgezeigt: Eine klimaverträgliche Gesellschaft ist notwendig und machbar. Dies ist weniger eine Frage der Technik, sondern eine Frage der Entscheide. Klimaschutz muss in die Alltagsarbeit von Politik, Wirtschaft und der einzelnen Bürgerinnen und Bürger einfließen.

Die Erfahrungen bei der Umsetzung zeigen, dass das Setzen politischer Stossrichtungen und Ziele als Leitlinien für operative Umsetzung bei den stadteigenen Energieerzeugern und den städtischen Betrieben und der Verwaltung zentral ist. Dies gilt auch für die Kommunikation mit der Bevölkerung.

 Indigene am meisten betroffen von Klimaänderungen

 Für die Stabilität des Klimas ist der Amazonas-Regenwald besonders wichtig. Die indigenen Völker, welche die Ressourcen dieses Lebensraumes seit Jahrhunderten nachhaltig nutzen, tragen mit ihrem Lebensstil zum Klimaschutz bei. Das natürliche Gleichgewicht des Waldes wird jedoch immer mehr durch den Abbau von Holz, Gold und Erdöl durch transnationale Firmen gestört, was sowohl für die lokale Bevölkerung, als auch für das Gesamtklima negative Auswirkungen mit sich bringt. Die indigenen Völker brauchen deswegen unsere Unterstützung zur Erhaltung des Waldes und damit zur Stabilität des Klimas.

Diego Ivan Escobar, Vorsitzender des Klima-Bündnis und Umweltkoordinator der COICA hat sehr überzeugend die Rolle der indigenen Völker zum Schutze des Regenwaldes dargestellt, zusammen mit Samuel Cauper Piñedo, Shipibo-Indigener aus dem peruanischen Amazonas und Vertreter von CINDES (Indigenes Zentrum für Nachhaltige Entwicklung).

 Statutenänderung angenommen

 Die vom Klimabündnis Luxemburg beantragte Statutenänderung betreffend die Mitgliedschaft der assoziierten Mitglieder wurde von der Vollversammlung mehrheitlich angenommen. Somit sind von nun an alle Mitgliedsgemeinden im Klimabündnis betreffend Rechte (Abstimmungen, Informationen) und Pflichten (Ziel, Beiträge) gleichgestellt.

 

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