Am 26. September 2024 begab sich der Service Environnement der Gemeinde Petingen, gemeinsam mit dem Verantwortlichen der AMTF Train 1900 asbl, Proactif, einem SICONA-Berater und unter der Anleitung des lokal verantwortlichen Försters auf Erkundungsfahrt mit dem Train 1900, dies zur Bestimmung der Pflegemaßnahmen an Hecken und Bäumen entlang der historischen Strecke von Petingen bis in den Fond-de-Gras.
Aufgrund der langen und häufigen Regenphasen, kannten Hecken und Bäume in diesem Jahr ein außergewöhnlich starkes Wachstum. Während der Fahrt wurde genau festgelegt, welche Hecken, Sträucher und Bäume zurückzuschneiden sind, dass diese nicht ins Lichtraumprofil ragen und so die Sicht des Lokführers sowie die allgemeine Sicherheit beeinträchtigen. Grundsätzlich geschieht dies per seitlichem Schnitt.
Zeigen Hecken Anzeichen von Überalterung, müssen sie per Stockhieb auf den Stock gesetzt werden. Um die Lebensgemeinschaft nicht zu stark zu stören, darf nur ein abschnittsweiser Stockhieb erfolgen, damit immer ausreichend Rückzugsmöglichkeiten gegeben sind. Dabei werden immer abwechselnde Abschnitte gekappt, nach einem vom SICONA ausgearbeiteten mehrjährigen Unterhaltsplan. Diese Prozedur erhöht auch die Strukturvielfalt der Hecke, da jeweils unterschiedlich dichte und hohe Heckenabschnitte vorhanden sind.
Partikularität entlang der historischen Strecke des Train 1900, ist das Herausschneiden von kleinen „Sichtfenstern“, durch welche die Ausflügler während ihrer Fahrt mit dem Train 1900 spektakuläre Blicke auf das Kordall und die Gemeinde Petingen erhaschen und genießen können.
Diesen Winter müssen auch zahlreiche Eschen entlang der Strecke gefällt werden. Grund hierfür ist die Pilzkrankheit Eschentriebsterben. 90% des gesamten Eschenbestandes in Mitteleuropa ist mittlerweile befallen, die Wälder auf und um Tëtel- und Prënzebierg bilden hier leider keine Ausnahme.
Verursacher ist ein Anfang der 2000er Jahre aus Asien eingeschleppter Pilz – das Falsche Weiße Stängelbecherchen. Er befällt zuerst die Blätter, dann sterben die Triebe ab, die Baumkrone wird nicht mehr versorgt und am Ende wird der Stamm faul und der Baum stürzt um.
Es gibt keine wirksame Maßnahme gegen diese Krankheit. Mit einem möglichst langen Stehenlassen der kranken Eschen, werden der Aufbau einer Resistenz, die natürliche Selektion, und die Bildung von Totholz als Lebensraum für die Biodiversität gefördert. Jedoch ist die Holzfäule am Stammfuß und Wurzelbereich soweit fortgeschritten, dass ein Fällen der kranken Eschen entlang der Eisenbahnstrecke aus Sicherheitsgründen nun unumgänglich geworden ist.
Die Arbeiten werden über die Wintermonate von SICONA und Proactif durchgeführt.