Auf dem Klimagipfel in Poznan stellte das Internationale Klimabündnis am 4.12. auf dem Workshop « Benchmarking local climate policies and measures » die ersten Ergebnisse des internationalen Städtevergleichs von 18 deutschen KB-Kommunen mit 39 japanischen und 7 US-amerikanischen Städten vor.
Für den Städtevergleich wurden, nach gemeinsamen Kriterien, für jede Stadt mit Hilfe sogenannter Radarbilder ein Gesamtprofil der verschiedenen Umweltbereiche erstellt. Noriko Sugiyama von der Universität von Nagoya zeigte, dass die japanischen von den deutschen Städten mitnehmen, Energiepolitik mehr als kommunales Aufgabenfeld wahrzunehmen sowie konkrete Anregungen wie die Kraft-Wärme-Kopplung und Solar- und Biomassenutzung für Wohnkomplexe
Während die amerikanischen Städte durchweg in allen Bereichen Nachholbedarf haben, liegen die japanischen Städte z.B. in den Bereichen Müllvermeidung und –sortierung, ÖPNV und CO2-Dichtemessungen vorne. Kae Murakami, vom Energy and Global Warming Prevention Department der Umweltverwaltung der Stadt Hiroshima, präsentierte z.B. Tafeln im Rathaus und im Kindermuseum, auf denen die aktuellen CO2-Daten dreier ausgewählter Messpunkte in der Stadt immer abgelesen werden können. Die Werte schwanken zwischen 300 und über 400 ppm, liegen nachts (keine Photosynthese) und im Berufsverkehr höher als im Tagesschnitt und zeigen den Unterschied zum vorindustriellen Wert von 280 ppm. Die Tafeln stellen eine sehr handfeste Umweltsensibilisierung dar und könnten sicher auch für Schulen hierzulande interessant sein. Das System kostet – je nach Qualität – ein- bis zehntausend Dollar. Kontakt : Kae Murakami, murakami.k@city.hiroshima.jp .
Zusammen mit anderen Städtenetzwerken veranstaltete das Internationale Klimabündnis zudem eine ganze Reihe von « Local Government Climate Sessions » auf der COP, so am 8.12. den EU-Side Event zur Rolle der Kommunen im Post 2012-Klimaregime mit Brice Lalonde, dem „Klima-Botschafter“ Frankreichs in der EU-Präsidentschaft und am 10.12. eine Plenarsitzung über Erfahrungen von Kommunen im Klimaschutz sowie im Anschluss daran die Tagung „Local Governement – Key Actors in the post-2012 Climate Agreement“.
Insgesamt war sehr deutlich die Hand der französischen EU-Präsidentschaft zu spüren, den Kommunen im Klimaschutz eine wichtigere Rolle zu geben.
