„15 Joër Aktioun Bongerten“ in den Gemeinden Lintgen & Lorentzweiler

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„15 Joër Aktioun Bongerten“ in den Gemeinden Lintgen & Lorentzweiler

„15 Joër Aktioun Bongerten“ in den Gemeinden Lintgen & Lorentzweiler

Manuel Reichling Aus der Praxis 15 Oktober 2014

„Sie sind uns mindestens 10 Jahres voraus!“ Mit diesen Worten eröffnete Frau Torgau vom Naturpark Südeifel & Nordeifel und Leiterin des Projektes „Rettet die Streuobstwiesen“ den letzten sehr interessanten Vortrag des Abends. Der gut gefüllte Saal konnte sich nach den Ausführungen von Frau Torgau ein Bild davon machen, dass auch über die Grenzen hinaus die Problematik der Erhaltung der Streuobstwiesen ähnlich gelagert ist.

Die Bongerten prägten kulturhistorisch immer schon das Landschaftsbild des Alzettetals. Die Urbanisierung und der Interesseverlust an den Bongerten verdrängten diese Landschaftselemente zunehmend. Das erkannten die Gemeinden Lintgen und Lorentzweiler schon recht früh und suchten nach Lösungen. 1999 riefen Sie in Zusammenarbeit mit der Naturverwaltung unter der Regie des lokalen Försters die „Aktion Bongert“ ins Leben.

Von Anfang an begleiteten Dr. Julia Engels, Dipl. Forstwirtin und Christof Engel, Fachagrarwirt das Projekt und erläuterten in ihrem Vortrag die neuesten Zahlen der Aktion.

Die neuesten Daten der Erhebung von 2014, 15 Jahre später, bestätigen den Aufwärtstrend der Obstbäume im Uelzechtdall. Der Obstbaumbestand der sich aus über 51% Apfelbäumen und 35% Zwetschgenbäumen zusammensetzt hat sich mittlerweile auf etwa 5250 Bäume stabilisiert.

Ohne die „Aktion Bongert“ wäre der Bestand auf mehr als die Hälfte zusammen geschrumpft. Der Baumbestand leide zwar noch an Überalterung, doch zeigen die Daten, dass dieser Trend bei gleichbleibendem Einsatz aufgefangen werden kann. Es wurden pro Jahr zwischen 100-120 Jungbäume gepflanzt. Immerhin konnte in diesem Zeitraum mit 2.400 neuen Bäumen ein Teil der Abgänge abgefangen werden und die Altersstruktur des Bestandes verjüngt werden. 46% aller Bäume sind immerhin trotz dieser Maßnahmen noch Altbäume. Die Pflege dieser Bestände und die Erziehungsschnitte der Jungbäume sind daher für die nachhaltige Erhaltung der Bongerten unentbehrlich.

Die Umweltministerin Carole Dieschbourg die der Veranstaltung beiwohnte beglückwünschte die Gemeinden und die Akteure die zum Gelingen der Aktion beitrugen. Sie resümierte, dass Biotoppflege nicht unbedingt immer Verzicht heißt sondern auch Mehrwert schaffe. Zudem begrüßte die Ministerin die Anstrengungen der Projektverantwortlichen die Vermarktung des regionalen Obstes vorantreiben zu wollen.  

Der gastgebende Bürgermeister Henri Würth der Gemeinde Lintgen und die Schöffin der Gemeinde Lorentzweiler Marguy Kirsch wiesen unisono darauf hin, dass neben der Erhaltung der Streuobstwiesen die Pflege des Ortsbildes und die Lebensqualität ihrer Bürger ihnen am Herzen läge. Die „Aktioun Bongerten“  wolle zudem die lokalen Traditionen rund um die Bewirtschaftung der Obstgehölze und die Verwertung der Früchte neu beleben. Ein gutes Beispiel lieferte gleich vor Ort Herr Friederes, welcher die „Eppelpress“ in Eppeldorf vorstellte und die praktischen Betriebsabläufe erklärte.

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch lokale Aussteller die die breite Produktpalette der „Bongerten“ vorstellten. Richard Dahlem, Diplomökologe, stand zur Verfügung um Obstsorten zu bestimmen.  Die beiden Gemeinden luden abschließend zum Ehrenwein ein.

Alle interessierten Bürger der Gemeinden Lintgen und Lorentzweiler, die an der „Aktion Bongerten“ teilnehmen möchten, können sich an den lokalen Revierförster Manuel Reichling wenden. (Tel.:33 53 45, Manuel.Reichling@anf.etat.lu).

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